Finale Winter 23/24: Sonne und satt Schnee in der Silvretta

 

14.04.2024, mit einem herrlichen und sonnigen Langlauftag in der Silvretta geht für Susanne und mich nun dieser Winter skitechnisch zu Ende. Wie im letzten Jahr (siehe: Saisonabschluss Winter 23/24) ist deshalb Zeit Bilanz zu ziehen. Ziemlich genau 5 Monate waren wir skitechnisch unterwegs und ich kam doch auf 32 Skitage, was für jemanden der recht alpenfern wohnt gar nicht so schlecht ist. Das Ganze verteilte sich auf 5 Tage Langlaufen im Schwarzwald, 1 Tag Langlaufen in der Pfalz (!), 11 Tage Langlaufen in den Alpen, 13 Tage Skitouren sowie 2 Tage Pistenskifahren. Das macht 319.7 km Strecke und 6567 Höhenmeter per Langlauf und 142.4 km Strecke und 11305 Höhenmeter per Skitour, was dann doch noch eine Schippe mehr war als den Winter zuvor.

 

Dieser Winter fing für uns früh an, denn mit dem vielen Schnee Mitte November konnte wir schon am 18.11.23 an der Hornisgrinde Langlaufen gehen, unser bislang frühester Saisonstart im Schwarzwald Siehe hierzu und allen Touren bis zum Jahresende: Jahresausklang 2023 auf Ski. Leider war mit dem Jahresende 23 dann auch schon für uns der früheste Saisonschluss bzgl. Langlaufen im Schwarzwald: Es war einfach viel zu warm in Januar, Februar und März.

 

Über das Dreikönigswochenende quartierten Tobi und ich uns dann in Schetteregg im Bregenzerwald ein, wo ich schon das Jahr zuvor mit Stefan war. Samstags war das Wetter durchwachsen, aber immerhin hatte es etwas weiter oben schönen Pulver und wir gingen von Schoppernau aus auf den Falzer Kopf. Oben herrlichstes Skigelände, bei leider etwas suboptimaler Sicht. Ok, teils White-Out. Aber im Gegensatz zu manch anderen verirrten Skispuren dort ins nirgendwo fanden wir immerhin den Gipfel! Die Abfahrt war dann ein Traum, wo wir aber im unteren Teil das Skigebiet Diedamskopf nutzten, weil bei dem knappen Schnee unten raus wollten wir uns dann doch nicht die Ski auf dem Forstweg zerkratzen. Ok, bei der (geschlossenen) Talabfahrt fuhren wir die Letzen 100 hm dann auch schon Schwünge ins Gras… Die Nacht schneite es durch und anderntags war dann bis ins Tal Winterwonderland. Dick Schnee auf den Bäumen, allerdings auch ein stabiler Dreier in der Lawinenlage. Also ab in den Wald! Von Schetteregg spurten wir uns durch teils knietiefen Schnee auf den Bullerschkopf. Oben zwar wenig Sicht, aber das Gewühle in der Abfahrt durch den tiefen, frischen Pulverschnee war einfach ein Traum! 

 

 

Vor dem Langlaufurlaub im Oberengadin (siehe: Upper Class) hatte es dann doch mal gut 5 cm Schnee bei uns in Haßloch, der auf einen eisigen Untergrund gefallen war (direkt vor dem Schneefall hatte es Eisregen). Das führte dazu, dass auf den Landwirtschaftswegen durch die Felder neben uns eine geschlossene Schneedecke auf Eis lag, die man gerade so mit den Langlaufski fahren konnte, ohne den Asphalt zu berühren. Also eröffnete ich kurzerhand am 19.01.24 Zum Feierabend die 5.6 km Rundloipe Haßloch! Das geht wahrscheinlich auch nur einmal im Jahrzehnt! Langlaufen von der Haustür weg auf 116 m Seehöhe. Auch nicht schlecht.

 

 

Zu Abwechslung gab es im ersten Februarwochenende auch mal wieder Pistenskifahren, da ich meine beiden ältesten Patenkindern Thea und Niels zu einem Skiwochenende eingeladen hatte. Also ab nach Grindelwald zum Skifahren vor großartiger Kulisse. Die Täler waren zwar grün, aber Dank Kunstschnee waren die Talabfahrten offen und oben hate es eh genügend Schnee. Das Wetter war fantastisch, fast schon wie beim Frühjahrskifahren. Am ersten Tag tobten wir uns am Skigebiet First aus und übernachteten auch im Berghotel auf gut 2000 m Höhe. Die Abendstimmung dort oben mit Wetterhorn, Schreckhorn und Eiger direkt vor einem war sensationell. Anderntags fuhren wir dann drüben bei Lauberhorn, Kleine Scheidegg und auch mal nach Wengen runter. Merke: Auch Pistenskifahren kann schon mal wieder Spaß machen. Ok, mal den Halbwüchsigen außen vor lassen, der mich von hinten an einer Engstelle derb umrasiert hatte. Da wurde ich dann mal kurz sehr laut, ob er denn nicht Skifahren könne. Er nur „Sorry, da war ich wohl zu schnell“. Ich nur „Dann fahr langsamer, wenn du deine Ski nicht beherrschst!“. Zum Glück hatte ich Helm auf und so nur paar blaue Flecken abbekommen. 

 

 

Am 09.03 waren wir dann zum Langlaufen in Kandersteg. Zum Glück hatte es zwei Tage zuvor 15 cm geschneit, sonst hätte dort im Tal gar kein Schnee gelegen. So konnten wir, mit einigen Tragepassagen, doch immerhin die Loipe rund um Kandersteg laufen, auch wenn wir größtenteils selbst spuren mussten. Wir machten dann aber noch einen Abstecher hoch zum Oeschinensee um zwei Runden auf der zwar kurzen aber schönen Hochloipe zu drehen, dort hatte es immerhin noch satt Schnee. Die Höhenloipe Sunnbüel ging leider nicht an dem Tag, da wegen Föhnsturm deren Seilbahn nicht fuhr. Anderntags beschlossen wir dann, dem eine Stunde entfernt gelegenen Gantrisch einen Besuch abzustatten. Das hatte ich bislang nicht auf dem Schirm ist aber zum Langlaufen absolut lohend: Rund 40 km perfekt präpariert Loipen zwischen 1500 m und 1700 m Höhe sorgen für halbwegs Schneesicherheit und das Gelände ist einfach ideal zum Langlaufen. Dort waren wir sicher nicht das letzte Mal!

 

 

Nach den Skitouren in der Türkei (siehe: Harakiri in Hakkari) kam dann schon das Finale. Wieder auf der wunderschönen Bielerhöhe, wo noch über ein Meter Schnee lag, während es daheim schon 26 °C hatte. Zur Bielerhöhe siehe auch Bericht vom letzten Jahr: Saisonabschluss Winter 22/23.

 

Wir hatten mal wieder richtig Wetterglück: Strahlend blauer Himmel und +15°C auf 2000 m Höhe. Auch diese Mal gingen wir wieder auf der Skitourenspur um den Silvrettastausee, um dann aber noch das ganze Ochsental bis an den Fuß des Piz Buin weiterzugehen. Dazu muss man sagen, dass dies eigentlich klassisches Skitourengelände ist. Als Langläufer fällt man im Ochsental schon auf und die vielen Tourengeher haben uns doch eher verächtlich angeschaut. Wobei das Ochsental eigentlich super Langlaufgelände ist. Ein Loipe dort rein zu legen käme sicher auch gut an. Also zumindest bei den Langläufern… Interessant war dann aber doch wieder der Rückweg am steilen Ostufer des Sees mit den Langflauski, die ja keine Stahlkanten haben. Aber es ging auch und im Anschluss fuhren wir noch das 10 km Loipennetz oben and der Bielerhöhe ab.

 

 

Anderntags machten wir uns dann an die (geschlossene) Loipe in Richtung Galtür. Wir wollten einfach mal schauen, wie weit man da noch kommt. Die etwas steile Abfahrt zu Beginn war bei dem morgendlich verharschten Schnee im Schatten dann nicht gar so prickelnd, ging aber auch irgendwie. Erstaunlicherweise kamen wir die ganze Loipe bis Wirl auf etwa 1700 m runter, das hätte ich vorher nicht gedacht. Der Wiederaufstieg in der Sonne und dann schon aufgesulztem Schnee machte dann mehr Spaß als die Abfahrt zuvor. Sowas kommt auch nicht oft vor. Es war immer noch Kaiserwetter und wir machten dann nochmal eine Runde auf der Panoramaloipe. Nach zünftiger Mittagsrast im Madlenerhaus (hervorragende Küche!) ging es dann zurück und der Winter 23/24 war damit leider schon zu Ende. Schade.

 

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© Thomas Schaub