Eine leichte 800 Hm Skitour und dafür ins Allgäu fahren? Ne, da lohnt es sich doch kaum die Felle aufzuziehen. Zwei bis drei Stunden Zustieg um einen vier SL-Fünfer in sonnenexponierter Südausrichtung zu klettern? Ne, da hatsch ich doch im Sommer nicht hin, buckel das Gerödel hoch und lass mich von der Sonne rösten. Stopp! Wie wäre es einfach dies im Frühjahr zu kombinieren? Skiaufstieg nordseitig wo sich der Schnee lange hält und die Kletterei südseitig mit früh im Jahr schneefreiem Fels. Kann man noch quasi zum Einstieg der Tour in die Skistiefel abseilen, ist auch genussvolle Kletterei mit leichtem (ergo kein) Gepäck möglich. Eine dieser auch im Kletterführer empfohlenen Kombination lässt sich als Biathlon des Felsensportlers an der Bschießer-Südkante (V+) verwirklichen.
Zusammen mit dem Tourenwart ging es am 16.03 nach der SanSi-Sitzung nachts noch runter ins Allgäu, um nach kurzer Biwaknacht am Oberjoch die Ski von Schattwald aus die Ski auf der sehr beliebten Skiroute Richtung Ponten zu schieben. Angekommen in der Scharte zwischen Ponten und Bschießer lockte die Sonne und die Ski wurde dort positioniert, da man zum Einstieg der Kannte südseitig durch die steile Flanke zum Einstieg quert. Auf dem morgens noch betonhart gefrorenen Schnee legte Sebastian dann erst mal eine ungewollte Arschabfahrt hin. Dies war dann der Moment wo ich mein vorsorglich mitgeführtes Eisbeil auspackte, um mir dieses Vergnügen zu ersparen. Am Einstieg angelangt, raus aus den Skistiefeln, rein in die Kletterschlappen und im T-Shirt in Wechselführung die genüssliche Kante in bestem Fels bei strahlender Sonne geklettert. Vom letzten Stand ließ sich dann über die benachbarte „Südwand“ abseilen, was uns fast direkt wieder zurück in die Skistiefel führte (leider mit etwa 30 m Versatz…). Danach in die Scharte zu den Ski gequert und noch die schöne Abfahrt durch das pistenmäßig ausgefahrenen Kar genossen, welche uns in kürzester Zeit zurück zum Auto brachte. Ski and Climb oder Plaisir mal anders.